Sonntag, 15.09.2019

Ausflug ans Ende der Welt - Finisterre, Muxia, Ézaro

Heute ging es weiter mit einem großen Gruppenausflug der Organisation “SharingGalicia”, die Trips für Austauschstudenten in ganz Galizien anbietet. Das Ganze schien etwas kommerzieller und weniger familiär, da wir mit fünf Bussen voller Studenten aus Vigo, Pontevedra, Santiago und Ourense unterwegs waren. Der erste Stop war das kleine Örtchen Muxia. Dort wurde an diesem Tag mit einem kleinen Markt und einem furchtbar lauten Feuerwerk am hellichten Tag ein Volksfest gefeiert, die sogenannte “romería de Nosa Señora da Barca”. Vom Markt aus sind wir zu einer Felsengegend hochgelaufen, um mal einen Blick aufs offene Meer zu werfen, denn das ist ja in Vigo gar nicht so einfach. Dort hatte man eine tolle Aussicht und weiter oben stand eine Felsenkapelle, auf deren Vorplatz irgendeine religiöse Zeremonie mit tausenden von Zuschauern abgehalten wurde. 

Der zweite Stopp war das Kap Finisterre (finis: Ende, terre: Erde = Das Ende der Erde). Früher hat man wohl fälschlicherweise gedacht, dort würde der westlichste Punkt der Erde liegen und die Welt enden. Außer einem Leuchtturmhäuschen und einem Souvenirshop gab es dort nicht viel, aber das hätte ja auch nicht wirklich zum Ort gepasst. Auch hier war der Ausblick hammer und es war so heiß dort oben, dass man das Gefühl hatte, zu zerfließen. Nach 40 Minuten Aufenthalt sind wir dann zum Glück wieder in den klimatisierten Bus gestiegen und weiter zum Strand gefahren.

Vor dem Strandbesuch haben ein paar Leute und ich uns erstmal in ein nahegelegenes Café gesetzt, um uns eine kleine Kaffee-Stärkung zu holen. Der Ausflug war nämlich bis dahin durch die vielen Stops und die Hitze schon ziemlich anstrengend. Der Strand, dessen Namen ich leider nicht mehr weiß, war aber super schön und ganz anders als die zwei Strände, die ich bisher aus Vigo kenne. Das Wasser war "tieftürkis" und wir haben die verbleibende Zeit dort für einen kleinen Strandspaziergang mit Muschelnsammeln genutzt. Doch auch dort hatten wir nur einen relativ kurzen Aufenthalt, denn ein vierter Halt stand noch auf der Liste.

Die letzte Station war die Cascada del Ézaro, ein Wasserfall im Ort Ézaro. Neben dem herrlichen Strandaufenthalt war das glaube ich mein Highlight, da ich überhaupt nicht erwartet hatte, so etwas an diesem Tag zu sehen und weil die Gegend dort nochmal völlig anders aussah, als an den anderen Orten. Der Wasserfall entspringt einem Fluss, dem Río Xallas, der wiederum im Atlantik mündet. Weiter vorne am kleinen Bootsanleger sah es mit den ganzen Felsen und der spärlichen Vegetation ein wenig aus wie ein kleiner Canyon oder ein Fjord. Über einen Holzweg konnte man dann bis nach vorne zum Wasserfall laufen und ihn aus der Nähe sehen. Nachts soll er sogar beleuchtet werden. Zwar waren wir auch hier nur kurz und wieder mit sehr vielen Leuten, aber ich finde, es war definitiv den Besuch wert.

Nach zwei Stunden Busfahrt bin ich dann spät abends nach Hause gekommen. Ich war super hungrig aber hatte mich aufgrund der Uhrzeit darauf eingestellt, nur noch schnell einen Joghurt o.Ä. zu essen - aber dann meinte meine Gastmama, sie hätte sich schon sowas gedacht und daher etwas mehr gekocht. Daher gab es für mich dann noch lecker Curry-Gemüsereis mit Fisch und ich konnte mich mit einer "barriguita contenta" (Zitat meiner Gastmama, auf deutsch etwa "zufriedenes Bäuchlein") ins Bett legen!